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Crowd funding: Tue Gutes und rede drüber

19.03.2017

In diesem Artikel erfährst du an einem praktischen Beispiel, wie du eine Online-Spendenaktion aufziehen kannst. Die Ziele: Gutes bewirken, Nähe zu Bürgern herstellen, medial positiv in Erscheinung treten.

Politiker, die nicht "mit Menschen können" sind auf Dauer keine guten Politiker. Im Idealfall ist man in seiner jeweiligen politischen und geografischen Heimat stets erreichbar für Wähler und Nicht-Wähler, hat ein gutes Netzwerk aus allen gesellschaftlichen Gruppen und besitzt ein Gespür für Themen und Stimmungen, die die Menschen bewegen.

Im Herbst vergangenen Jahres durften die CDU-Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer und ich den Rollstuhl-Fechter Holger Kratzat kennen lernen. Der 49-jährige Mann ist, ebenso wie Christina Schwarzer, ein waschechter Neuköllner und lebt in einer Einrichtung der Diakonie. Holger war uns auf Anhieb sympathisch. Ein Mensch mit einer interessanten Geschichte und ehrgeizigen Zielen im Sport, den er erst kürzlich für sich entdeckt hat. Die ganze Geschichte liest du HIER - jetzt zu den Details der Spendenaktion.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, Holger Kratzats sportlichen Werdegang zu unterstützen, ging es los.

Als erstes machte ich das Kennenlerngespräch zwischen der Abgeordneten Schwarzer und dem Sportler Kratzat publik. Es gab ein Facebook-Posting sowie eine Pressemitteilung an lokale/regionale Medien, in denen eine Unterstützung angekündigt wurde. Wichtig war mir ein kurzer, emotionaler Teaser - die Resonanz bei Facebook war für unsere Verhältnisse in Ordnung.

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Neben Zuspruch, wehte auch ein Hauch von Kritik. Insgesamt aber, blieben wir von dämlichen, beleidigenden oder verschwörungstheoretischen Kommentaren verschont.

Christina-Schwarzer-Holger-Kratzat-Facebook-Posting-Kommentar

Da für mich die Welt des Crowd-funding Neuland war, googelte ich los. Ich fand eine Übersicht mit verschiedenen Anbietern und am meisten sagte mir fairplaid.org zu. Die Plattform wird von Stuttgart aus betrieben und ist spezialisiert auf Crowdfunding-Aktionen im Sportbereich. Nachdem geklärt war, wer das Spendenkonto stellt und bei erfolgreichem Abschluss das Geld verwaltet (in unserem Fall ein Verein der Diakonie), habe ich ein Profil sowie die Aktion angelegt. Wichtig: Ansehnliche Fotos, ausführliche Texte, ein konkret definiertes Finanzierungsziel, so viele Daten und Fakten zu den sportlichen Erfolgen und finanziellen Bedürfnissen wie möglich und natürlich ein knackiger Titel für die Aktion! Dann noch die notwendigen Formulare ausgefüllt und abgeschickt - schon ging die Aktion online. Hier ein paar Screenshots, das gesamte Profil findest du HIER.

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Wie alle Plattformen, die ich mir angeschaut hatte, bietet auch fairplaid zahlreiche Videos und Webinare, in denen erklärt wird, wie eine Kampagne designed sein muss, um erfolgreich zu sein. Und selbst wenn man keine Zeit hat für Videos oder Online-Kurse - man kann sich sehr gut an bereits erfolgreich verlaufenen Aktionen orientieren. Selbstverständlich habe ich die Kampagne für Holger Kratzat mit Hilfe von Social Media, unserer Webseite und klassischer Pressearbeit angekurbelt. Zahlreiche (Partei-)Freunde von Christina posteten die Aktion in ihren Feeds oder teilten unsere Postings, außerdem wurden meine Pressemitteilungen u. a. in lokalen Anzeigenblättern, in der Berliner Woche sowie in der B.Z. Printausgabe beachtet. 4.125 Euro kamen zusammen, zudem haben noch Menschen nach Ablauf der Crowdfunding-Kampagne auf klassischem Wege direkt gespendet - ein Hammer-Ergebnis! Und beflügelt durch die Spendenaktion, erreichte Holger Kratzat bei einem wichtigen Wettbewerb in Ungarn so gute Ergebnisse, dass er prompt ins Deutsche Nationalteam aufgenommen wurde!

christina-schwarzer-crowdfunding-erfolg-4125euro-BZ-zeitung

Freue mich auf deine Fragen und natürlich Feedback: mail@philippgraefe.de

Fotos: Philipp Gräfe, Holger Kratzat, Anne Hoffmann (teilweise in Screenshots)